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Chinesische Sprachprüfungen: HSK und HKC

Es gibt verschiedene "Chinesische Sprachprüfungen" um die Sprachkenntnisse bzw. das Sprachniveau des Chinesischen als Zweit- oder Fremdsprache zu testen.

Die zur Zeit im deutschsprachigen Raum bekanntesten chinesische Sprachprüfung ist unumstritten der HSK (Hanyu Shuiping Kaoshi).
Dieser Sprachtest wurde von der Mitte bis Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts durch das HSK-Zentrum an der Sprachen- und Kultur-Universität Peking entworfen und entwickelt. Es gibt bei dieser Sprachprüfung zur Bewertung der chinesischen Sprachkenntnisse drei bzw. vier unterschiedliche Stufen, nämlich Basis-Stufe, Grund- und Mittelstufe und Oberstufe, unterteilt in verschiedene level. Anfang der 90er Jahre wurde die Validierung des Tests stufenweise von Experten durchgeführt und anschließend als zentraler, standardisierter Test weltweit für die Prüfung des Sprachniveaus des Chinesischen als Zweit- und Fremdsprache eingesetzt.

Es gab in den letzten 10 Jahren einige Erweiterungen und Revidierungen dieses Sprachtest-Projekts. Heutzutage wird die Konzeption und Entwicklung der HSK-Prüfung direkt vom chinesischen Bildungsministerium und der staatlichen HSK-Kommission organisiert. Im Jahr 2010 trat eine neue HSK-Prüfung in Kraft und wird nun weltweit vor allem durch die sich rasant verbreitenden Konfuzius-Institute durchgeführt.

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat ein HSK-Zentrum eingerichtet und fungiert als erster lizensierter Prüfungsort für HSK in Deutschland. Man kann sich auf ihrer Internetseite http://www.hsk.uni-erlangen.de/index.php detailiert über die HSK-Prüfung informieren.
Weiter bietet der deutsche Fachverband Chinesisch einige fachinterne Informationen über die HSK-Prüfung und andere gängige Chinesischsprachtests im deutschen Sprachraum.

Im Jahr 2010 wurde aus China ein neur offizieller Sprachtest für Chinesisch als Zweit- bzw. Fremdsprache bekannt gegeben, nämlich der HKC (Hanyu Kouyu shuiping Ceshi).
Mit der HKC-Prüfung wurde ein neuer, an der mündlichen Sprache orientierter Test zur Bestimmung des individuellen Sprachniveaus für die chinesische Sprache entwickelt, der -- in Abhängigkeit vom individuellen Lernziel -- eine sinvolle Alternative zur bekannten HSK-Prüfung darstellt.
Im Gegensatz zur HSK-Prüfung, deren Hauptaugenmerk auf den Lese- und Schreibfähigkeiten der PrüfungskandidatInnen liegt, sind die Aufgaben innerhalb der HKC- Prüfung auf die unmittelbare Anwendbarkeit ausgelegt sowie alltagsorientiert und sollen die sprachlichen Fähigkeiten in möglichst authentischen Kommunikationssituationen, wie sie bei einem Aufenthalt im chinesischen Kulturraum stattfinden könnten, testen.
Dabei werden über die Aussprache, den sprachlichen Ausdruck und das Hörverständnis die praktische, mündliche Anwendung der chinesischen Standardsprache 'Putonghua' getestet und auf diese Weise Nicht-MuttersprachlerInnen und Übersee-ChinesInnen eine Prüfungsform angeboten, die die tatsächliche Kommunikationsfähigkeit abfragt, ohne dass diese durch fehlende Zeichenkenntnis beeinträchtigt wird.
Der Sprachtest ist computerbasiert, er wird durch Bild-, Ton- und Videomaterial unterstützt und die Hürde der Schriftzeichenkenntnis durch die begleitende Lautschrift (Hanyu Pinyin) überbrückt.
Die Sprachniveau-Zuordnung erfolgt in einem System mit neun Stufen, die in drei Level untergliedert werden.
Diese neue Sprachprüfung für mündliches Chinesisch wird zur Zeit hauptsächlich in chinesischen Städten durchgeführt und ist im europäischen Raum, und somit auch in Deutschland, nur durch einige Berichte wie von dem China Internet Information Center bekannt. Die Zuständigen dieses Test-Projekts sind aber überzeugt von ihrem Konzept und stellen eine weltweite Durchführung des HKCs in Aussicht.

Über die mündliche Chinesisch-Sprachprüfung "HKC" bietet der folgende Kurzfilm mehr Informationen:

Hier die wichtigen Inhalte des Films in deutscher Übersetzung:
Die HKC-Prüfung (Hanyu Kouyu Ceshi) wurde im Mai 2006 vom Sprachtranings- und Testcenter der Stadt Tianjin, in Auftrag des chinesischen Bildungsministeriums und des nationalen Sprachenkomitees, konzipiert und entwickelt.
Dieses Projekt wurde im Jahr 2007 als eine der Forschungsthemen im elften Fünfjahresplan Chinas genehmigt und eingeleitet; im selben Jahr erhielt es auf der erweiterten Konferenz des nationalen Sprachenkomitees vollste Zustimmung. Es gilt als ein wichtiger Bestandteil zum strategischen, umfassenden Aufbau eines Bewertungs- und Testsystems der chinesischen Sprache in Laut und Schrift.
Am 29.05.2009 wurde eine Konferenz zur Bewertung der HKC-Prüfung in Tianjin einberufen.
Die durch chinesische Sprachwissenschaftler und Experten des Chinesischen als Fremdsprachen gebildete Gutachtenkommission war einstimmig der Meinung, dass dieses Test-Projekt eine präzise und zutreffende Zielsetzung hat; es wurde auf einer soliden Basis erforscht und hat eine umfassende theoretische Grundlage. Der Test ist wissenschaftlich penibel und gut durchführbar und weist gute Testergebnisse auf.
Der HKC ist eine standardisierte Referenzprüfung chinesischer Sprachniveaus. Durch das mündliche Prüfungsverfahren dient es vor allen Dingen den Nicht-Muttersprachlern und Übersee-Chinesen.
Die HKC-Prüfung gliedert sich in drei Level mit je drei Stufen (insgesamt also neun Stufen) und umfasst die Überprüfung des Aussprache-, Verständnis- und Ausdrucksvermögen.
Auf der Grundlage der Gesetzmäßigkeiten des Spracherwerbs und ausgehend von den realen Bedürfnissen in Kommunikationssituationen zeichnet sich der HKC bei der Überprüfung der mündlichen Sprachfertigkeit bzw. des Sprachniveaus der Prüfungskandidaten durch seine interaktiven, aufgabenorientierten, authentischen und offenen Eigenschaften aus.
Das ganze Testsystem verfügt über eine automatische Darstellung der Prüfungsaufgaben, Ton-Aufzeichnungen der Antworten bzw. Lösungen, sprachliche Hinweise über die Prüfung usw., so dass die Handhabung des Testes noch einfacher und schneller ist.
Der HKC bemüht sich inhaltlich reale Kommunikationssituationen herzustellen und hebt bei der Aufgabenstellung die Anwendbarkeit hervor; mittels Bildern, Videodateien, Tonaufnahmen und durch die Kombination der Schriftzeichen und ihrer Lautumschrift (Pinyin) wurde ein rein schriftliches Prüfungsverfahren modifiziert, so dass der Test noch lebendiger, anschaulicher, interessanter und menschlicher ist.
Zur HKC-Prüfung hat eine erweiterte, größere Zielgruppe Zugang, die zuvor durch die Notwendigkeit der Kenntnis einer umfangreichen Zeichenmenge eingeschränkt wurde; vor allem für Chinesischlernende außerhalb des chinesischen Kulturkreises führt diese Art der Prüfung zu einer Reduktion der Schwierigkeit beim Erlernen der chinesischen Sprache; sie ist noch besser geeignet, dem Bedürfnis nach individueller Feststellung des mündlichen Sprachniveaus der Prüfungskandidaten auf verschiedenen Ebenen gerecht zu werden.
Die HKC-Prüfung hat Inhalte und Faktoren der chinesischen Kultur integriert. Mithilfe verschiedener Aufgabenstellungen wie der Vorstellung der eigenen Person, des Sprechens über Illustrationen/Bilder, dem Zuhören und Antworten, der Wiedergabe des zuvor Gehörten, des situativen Dialogs und des Sprechens über ein gegebenes Thema usw. werden das Hörverstehen, die mündliche Ausdrucksfähigkeit und die Kommunikationsfähigkeit und so auch das Niveau der chinesischen Standardsprache "Putonghua" der Prüflinge getestet.
Die HKC-Prüfung setzt an der mordernen Informationstechnologie an und verwendet ein auf Computern basierendes Testverfahren, das durch einen interaktiven Mensch-Maschinen-Dialog erfolgt.

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